back to the beginning. Rosalie Kubny


Das Ziel der Recherche war es, inhaltliches und künstlerisches Wissen zu sammeln, um die Frage zu beantworten, wie Mythen im Körper zu finden sind und tänzerisch ausgedrückt werden können. Ich startete mit dem Arbeitstitel „Unsere Mythen – Mein Körper“. Daraus wurde dann der Titel „Zurück zum Anfang“. Ich befasste mich vor allem mit Fragen wie: Welche Mythen das Körperbild einer Frau beeinflusst haben und welchen Erwartungen ich als Tänzerin ausgesetzt bin. Durch die Auseinandersetzung mit Mythen bin ich immer wieder „zurückgeworfen worden“ zu dem Anfang. Dahin, wo alles begann: Da war vor allem einfach nur Körper, einfach nur Sein. Wenn ich alle Rollenbilder loslasse, dann ist da erstmal nur Körper. Und der Körper ist das Medium, mit dem ich mich als Tänzerin am meisten auseinandersetze. Die Recherche hat mich durch das „Zurück zum Anfang“ immer wieder in die Natur geführt. Dort gibt es kein Richtig und Falsch. Als Tänzerin ist man „nie gut genug“, als Frau „nie schön genug“. Wie ist es, einfach mal anzukommen? Wie ist es, wieder am Anfang zu sein, wo der Körper nur Körper sein darf? Ich bin in meiner Bewegungspraxis zu ganz einfachen körperlichen Zuständen zurückgekehrt, die ich als Tänzerin oft „vergessen“ habe. Spannend war für mich zu erforschen, wie diese „einfachen Zustände“ dann wiederum meine tänzerisch erlernte Technik beeinflussten.

Credits: Markus Kunas
Credits: Markus Kunas

Ich habe dies in meiner Recherchepraxis verbunden: die erlernte Technik und diese neu erforschten körperlichen Zustände. Es ist eine ganz besondere Qualität entstanden, an der ich weiter forschen will und die mich inspiriert hat, auch andere Tänzer*innen in meinem Unterricht daran teilhaben zu lassen. Ich bin zudem in meiner Recherche zurück zur Videografie gegangen. Ein Medium, mit dem ich mich schon länger auch in anderen Projekten auseinandersetze. Auch Videografie ist zeitlos. Das Hier und Jetzt wird festgehalten und ist in der Zukunft verfügbar, anders als die Live-Tanz-Performance. So habe ich mit einem Videografen an einem künstlerischen Kurzfilm gearbeitet, der die Atmosphäre der Recherche eingefangen hat.

Concept, body movement, editing: Rosalie Kubny
Videography: Markus Kunas
Text: Mary Oliver – The Summer Day
Music: Peter Sandberg – Motion

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