Transforming Journey. Anca Huma

“Transforming Journey” stellt eine Tanzrecherche über die Verbindung von zeitgenössischem Tanz und der Sauna-Wedeltechnik dar.

Hierzu ging meine Reise nach Brig in die Schweiz, wo mich der Saunameister Adrian Crasciun in die Technik des Sauna-Wedelns einführte. Nachdem ich die Saunatechnik erlernt hatte, reiste ich zurück nach Essen und Düsseldorf. Im weiteren Rechercheprozess ließ ich erstmals das Handtuch liegen und konzentrierte mich auf die Ausführung von Bewegungen ohne Handtuch, aber mit der Wedeltechnik im Hinterkopf. So entstand eine Art freier Tanz, eine Tanzimprovisation, aus großen und raum-einnehmenden Bewegungen mit Rotationen und spiralförmigen Bewegungen in Anlehnung an die Handtuchtechnik. Es formte sich eine dynamische Bewegungsabfolge, welche den Ausgangspunkt meiner Tanzrecherche darstellte.

Im weiteren Tanzprozess entwickelte sich daraus eine Art von Tanz-Flow. Aufbauend auf die Bewegung von kleinen Körperteilen wie der Hand oder dem Schulterblatt, brachte ich immer mehr Körperteile durch Kreis- und Wurfbewegungen in Schwung. Diese Bewegungen wiederholte ich immer wieder und indem ich meinem Körpergefühl folgte, versetzte ich mich in eine Art „Trance“. Darüber hinaus habe ich auch performativ und mit Tanztheater Bildern gearbeitet. Mal habe ich das Handtuch wie ein Torero genutzt, ein anderes Mal habe ich mit den Falten des Handtuchs getanzt und dies in verschiedenen Tempi: schnell und langsam. So entwickelten sich auf natürliche Weise neue, sinnliche und dynamische Bewegungen, welche mich auf eine intensive und abstrakte Auseinandersetzung mit den Themen Flow und Transformation brachten, in dem das Handtuch als Symbol für Flexibilität, Freiheit als auch Veränderung steht:

  • Was ist eigentlich im Flow sein – sich ganz in Bewegung und in dem Moment zu verlieren, Raum und Zeit zu verlassen?
  • Wie kommt man als Individuum als auch als Gemeinschaft in einen Flow-Zustand?
  • Formen des Handtuchs verändern sich ständig: fallen, fliegen, gleiten – so verändern sich auch Formen, Perspektiven, Meinungen, Wünsche – Was braucht Veränderung? Was braucht Neuanfang?

Mit diesen Fragen beschäftige ich mich im weiteren Verlauf der Tanzrecherche. Diese Gedanken und neuen Bewegungsformen konnte ich nicht nur auf choreografischer Ebene, Improvisation und instant composition, einfließen lassen, sondern auch in die Entwicklung neuer Tanzvermittlungskonzepte für Kinder und Erwachsene.

Ich persönlich finde die sinnlichen Bewegungen, die aus der Handtucharbeit kommen, für meine choreographische Arbeit sehr spannend. Jede Handtuchbewegung auf Musik choreografiert, wird zu einer Mischung zwischen visueller Kunst und Tanz. Ich bin sehr dankbar diese Recherche für meine künstlerische und Tanzvermittlungsarbeit gefunden zu haben.

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