„Der Mittag nistet auf deinem Trommelfell“. Susanne Helmes (SusaHee)

Das Projekt:
Eine interaktive Raum- und Soundinstallation auf der Grundlage des Solos DER MITTAG NISTET AUF DEINEM TROMMELFELL („El mediodía se anida a tu tímpano“), Performance für Baum und Tänzerin, Spanien 1997/Bangkok 1998. Es ist die Verwandlung der Live-Aktion in eine begehbare Installation. Die Herausforderung besteht in dem Versuch, das sinnliche Erlebnis von Licht, Bewegung und Ton zwischen den Blättern eines Baumes in der Mittagshitze in einen begehbaren Kubus zu übertragen.
Das Original: Gummibaum-Tänzerin-Soundcollage auf der Basis des Gedichts von J.R. Jiménez „Mariposa de luz“ in sechs Sprachen gesprochen/gesungen, Ambient, Naturgeräusche, Rhythmus (auf 20 kleine Lautsprecher im Baum verteilt). http://www.susahee.de/productions/mediodia/mediosite.html

Auf der Basis der Live-Performance in einem Gummibaum aus dem Jahr 1998 ist es der Versuch einer Transformation von Baum-Sound-Tänzerin in ein virtuelles Erleben durch die Medien Film und Sound.
Geplant ist eine Installation im Raum: in einem Kubus…. oder… in einem offenen Raum ……die konkrete Machbarkeit der verschiedenen Möglichkeiten ist noch offen….

Die Transformation/der Plan: Ein begehbarer Kubus (ca.2,30mx2,30m) – 6 Film Standbilder (Boden/Decke/Wände) – Kopfhörer mit Soundcollage – ca. 5 markierte Positionen für die Betrachter*innen.
Die Projektidee kann als digitaler Hybrid bezeichnet werden: ein physisch begehbarer Raum, in dem sich über individuelle Bewegung, Filmprojektion und Soundinstallation aus unterschiedlichen Sprachen, Naturgeräuschen und Groove der Zustand mediterraner Mittagshitze in einem Baum sinnlich erleben lässt…..
Reisen in pandemischen Zeiten….? Nein, nicht nur das. Es geht mir hier um die sinnliche Wahrnehmung von Kunst. Der Kubus kann im Rahmen von Veranstaltungen, im Foyer von Theatern, Museen etc. oder als Einzelaktion präsentiert werden.

Aktuelle Aktivitäten:
Im Rahmen der durch DIS-TANZ-SOLO geförderten Recherche wird das oben genannte Projekt auf seine Machbarkeit überprüft und Voraussetzungen für die Umsetzung geschaffen.

Zusammenstellung eines Kernteams aus Mitarbeiterinnen für Film/Postproduktion und Produktionsassistenz. Sato Rikisaburo (Kamera/Postproduktion) und Sunjha Kim (Assistenz) sind beide Absolventinnen der Kunsthochschule für Medien, Köln. Ihre Kompetenz in diesem Bereich ist die notwendige Ergänzung zu meiner eigenen Tätigkeit als Choreografin und Performerin.
Als Künstlerische Leiterin verantworte und dirigiere ich hier die Filmaufnahmen und bekomme wichtige Einblicke in die verschiedenen medialen Bereiche zur Umsetzung des Projekts. Das reicht von der Diskussion über mögliche Bildformate bis hin zu Kostenkalkulationen für die Installation.

In der ersten Septemberwoche 2021 wurden 360-Grad-Filmaufnahmen in einem Gummibaum gemacht.
Team: Sato Rikisaburo (Kamara), Sunjha Kim (Assistenz),
Susanne Helmes (Künstlerische Leitung, Aktion)
Ort: im Umfeld des Hauses von Maria Rigo d`Es Cavalets , Alquería Blanca, Mallorca, Spanien
Dauer: 7.-12.9. jeweils Morgens/Mittags von 10 – 14 Uhr
Auf Mallorca habe ich Familie und so ist es einfach, die Filmaufnahmen dort zu machen. Die Suche nach DEM Gummibaum hat einige Zeit in Anspruch genommen. Der Baum von damals ist nicht mehr zugänglich – es soll ein großer, freistehender Gummibaum sein – die Zusammenarbeit mit den Besitzern muss freundschaftlich und wohlwollend sein. Ein angenehmes Arbeitsklima ist nicht zu unterschätzen.

Bei den Filmaufnahmen lag die Konzentration auf dem Erfassen von Licht und Schatten durch die bewegten Blätter im Baum, Farbflächen und die Aufnahme einzelner Körperteile der Akteurin. Abstraktionen.
Es gibt keinen Handlungsablauf, keine Story. Das Narrativ sind die bewegten 360-Grad-Bilder selbst – zwischen den Ästen und Blättern des Gummibaums.
Hier ist ein Fundus an Material entstanden, der im Weiteren ausgewertet und editiert werden muss und in der Postproduktion bearbeitet werden soll.
Damit ist ein erster konkreter Schritt zur Umsetzung der Idee abgeschlossen.
Neben Screenshots/Stills aus dem Filmmaterial wird ein kurzer, ca. einminütiger Trailer angefertigt.
Dieser soll zur Bewerbung bei diversen Fördermöglichkeiten eingesetzt werden und die Grundlage für einen möglichen neuen Sound liefern.

Reflexion/Fragen/weitere Aufgabenstellung:

  • Anfertigung des „white cube“ oder „white globe“ – Materialstudien
  • Gibt es Alternativen zum Kubus….z.B. ein Rund oder eine konventionelle Installation mit drei Wänden (Kosten!)…..?
  • Ein Kubus hat eine andere Ästhetik als ein Rund! Ich bevorzuge den Kubus: ein Spannungsfeld zwischen gerader Linie in der Konstruktion der äußeren Form und den organischen Formen im Inneren durch den Film.
    Bei einem Rund besteht die Gefahr der Verdopplung.
  • technische Umsetzung…… Membran – Luft – Stabilität / Materialstudie: Plastik?, Seide?, Holz?…
  • Neue Toncollage notwendig?
    Momentan existiert eine Toncollage mit den Sprachen Spanisch, Katalan, Arabisch, Englisch und Deutsch. Sind weitere Sprachen notwendig? Warum dieses Gedicht? (Juan Ramón Jiménez, ein Autor des spanischen Modernismo, der sich in totaler Zurückgezogenheit der „poésie pure“ widmete. „Mariposa de Luz“ ist im weitesten Sinne ein Liebesgedicht, entstanden 1918.)
  • Wie soll die partizipatorische Ebene funktionieren?
    Interaktion/Partizipation: über die Membran zum Sound……?…..oder via Kopfhörer….Idee eines Trampolin….
  • Welche Kosten entstehen für eine endgültige Produktion und Präsentation?
  • Wie sieht es aus mit der Nachhaltigkeit des Projekts? Verwendete Materialien/Stromverbrauch

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